DE – Bennewitz&Wichern Cie. – Aufstellung der Signale

Hallo Zusammen,

Hier geht es jetzt ein wenig “vor und zurück” in der Zeit. Deshalb habe ich den Beitrag neu veröffentlicht. Aber der Reihe nach. Im Juni 2014 habe ich im Forum darüber disskutiert, wie man die Wüst am “Besten” in ein Fremo Arrangement einbinden kann.

Update 20.06.2014

Im Forum hier hat mir der User Michael O. vor Augen geführt, dass es gar keine Signale braucht, sondern dass ich mit meiner Fabrik organisatorisch an einem Bahnhof angehängt bin. Siehe hier…http://projekte.lokbahnhof.de/index.php?page=Thread&postID=13426#post13426

Unter der Annahme, dass ich in meiner Fabrik 9 Ladestellen habe, die nicht alle täglich bedient werden, aber einige eben auch mehrere Wagen zugestellt bekommen, hat Michael eine Auslastung von 9 Wagen (Ein und Ausgang) pro Tag bestimmt. Mit dieser Menge Wagen hätte man einen kleineren Güterzug im Fremo Arrangement für einen Ast schon gut zur Hälfte ausgelastet. Wenn dann auch noch andere Bahnhöfe Wagen beziehen sollen, wird der Zug länger als mein längstes Gleis.

Entweder muss ich dann die gesamte Wüst auf 3-4m Streckengleis strecken und dann gäbe es auch Signale oder aber ich bleibe auf der Variante mit der Sperrfahrt und damit spare ich mir dann auch die Weiche und der Haltepunkt wechselt wieder retour auf die ursprüngliche Seite. Als Umbau-Option werde ich die Gleise an der Mittleren Segment-Grenze so ausführen, dass ich hier verlängern könnte.

Jetzt werde ich erstmal schauen, dass ich ein Informationsblatt erstelle, wo beschrieben wird, wer hier wieviel abnimmt.

Update 05.08.2014

So – ein Informationsblatt gibt es immer noch nicht, aber ich habe noch Input von Markus – unserem Schweizer “Fahrplan-Papst” bekommen. Er schreibt unter anderem:

Der Industrieanschluss mit einer Anschlussweiche ist nicht nur realistischer, sondern betrieblich auch interessanter. Der Sinn eines Modularrangements soll ja nicht in möglichst einfachen Betriebsabläufen, sondern eher in möglichst interessanten Betriebsabläufen liegen.  (Kommentar Axel: Dem Stimme ich zu. Auch wenn ich damit vielleicht nicht grade Begeisterungsstürme hervorrufe…)

Für die Signalisierung müsste man wohl 3 Betriebsfälle unterscheiden:

  • Viele solche Industrieanschlüsse liegen in der Nähe von Bahnhöfen und die Anschlussweiche somit auf Bahnhofsgebiet, d. h. innerhalb des Einfahrsignals. In diesem Fall gehen die Ein- und Ausfahrten aus dem Industrieanschluss als Rangierfahrten in den Bahnhof und die Signalisierung kann einfach gehalten werden. Allenfalls sind wenige Rangiersignale, aber keine Hauptsignale erforderlich.
    Sinn machen würde in diesem Fall ein Wattenscheiderschacht auf dem 2. Modul (rechts der Anschlussweiche), in die der Bahnhofsbesitzer sein Einfahrsignal stecken könnte. Ist dessen Einfahrsignal hingegen fest in ein Modul eingebaut, so müsste dies rechts des Baches angefügt werden (in der Hoffnung die Kabel sind genügend lang).
  • Anschluss auf der freien Strecke, der aber vom nächstgelegenen Bahnhof als Rangierfahrt bedient wird:
    Dazu wird die Strecke zum nächsten Bahnhof gesperrt, bis sich die Rangierkomposition im Industrieanschluss eingeschlossen hat (Anschlussweiche im Streckengleis wieder in gerader Stellung verschlossen). Auch hier kann die Signalisierung einfach gehalten werden.
    (Kommentar Axel: Diesen Fall hat Michael O. auch beschrieben.)
  • Vollwertige Betriebsstelle:
    Dies wäre die universellste Variante, die du durch nicht-einsetzen der Signale auch für den Fall 1 oder 2 einsetzen könntest.
    Betrieblich wäre dies eine Blockstelle auf freier Strecke mit einer Anschlussweiche.
    Signalmässig sähe es etwa so aus, wie in deiner Skizze mit den Signalen. Ich würde aber das Hauptsignal von rechts näher zur Anschlussweiche rücken, z. B. auf das 2. Modul. So kann die Haltestelle auch bedient werden, wenn die Einfahrt noch zu ist. Zudem stehen die Signale in der Schweiz in Fahrrichtung links J. Zusätzlich ist in diesem Fall noch ein Ausfahrsignal aus der Anschlussgruppe nötig.
    (Kommentar Axel: Mir gefällt die “Vollwertige Betriebsstelle” am besten – allerdings mit der angesprochenen Flexibilität. Dazu kommt dann noch neben der Ausstattung mit Elekdra die Installation von Bahnhofsschnittstellen. Und ich werde mich über USB_2_Block schlau machen.)

Nachtrag zu heute Abend: Das Bahnhofsdatenblatt ist begonnen worden und etwa 50% fertig!

Betriebsstelle-Bennewitz_u_Wichern-Bahnhofsdatenblatt

Update 05.04.2015

Es ist klar, dass die Betriebsstelle als “Vollwertige Betriebsstelle” gebaut wird und dabei immer noch die Möglichkeit offenläst, das ganze als “Anschluss im Bahnhofsgebiet” einzusetzen oder als “Anschluss auf freier Strecke – zu einem Bahnhof gehörig”. Damit bin ich dann aber “gezwungen” die vollwertige Lösung zu bauen.

Dazu braucht es:

  • Ein Stellwerk – zumindest für den Teil der Einfahrt (mit Automatik)
  • Signale nach SBB Standart der 50er (Zwerge, Lichtsignale, Rangiersignale)
  • Die Betriebsstelle selber

Markus A. hat mir hierbei wunderbar geholfen – an dieser Stelle nochmals meinen Dank und mir folgenden Signalisationsplan erstellt, den ich derzeit auf dem Fremo-Stw “Elekdra” umsetze:

B&W Signalisierung

Aus Markus Texten habe ich folgendes Zusammengefasst:

  1. Die nachfolgenden Zahlen in Klammern beziehen sich auf den jeweiligen Abschnitt des Signalreglements R 300.2 der Fahrdienstvorschriften der SBB
  2. Für die Weichen-, Gleis- und Signalbezeichnungen wurde angenommen, dass sich die Abzweigweiche beim Kilometer 14.3 befindet und dass die Kilometrierung
    von links nach rechts geht.
  3. Die Weichen- und Gleisbezeichnungen wurde nach demselben Schema bis in die Industrie weitergeführt, obwohl dort ausser den Weichenlaternen keine Signale stehen.

Erläuterung zur Signalisation (aus Markus Texten):

  • Nur die Weichen W1 und W2 werden elektrisch und in einer Fahrstrasse eingestellt. Dort sind daher Zwerge.
    W3 … W17 sind alles Handweichen mit einer Weichenlaterne oder –scheibe ausgestattet, auch wenn sie im Modell elektrisch gestellt werden (z. B. mit einem Schalter auf der Modulseite).
  • Im Original haben Block- und Einfahrsignale immer ein Notrot. Dieses leuchtet, wenn das normale Rot defekt ist. Ausfahrsignale (in unserem Fall das Signal A) hatten in früherer Zeit normalerweise kein Notrot. Im Modell muss es nicht angeschlossen werden.
  • Für die Durchfahrten wird ‘freie Fahrt‘ (Fahrbegriff 1) signalisiert (4.2.4 / 4.2.5).
  • Für die Ausfahrt aus B&W über ablenkende Weichen wird am Signal A Fahrbegriff 2 signalisiert (5.2.7). Der Zwerg 2C signalisiert ‘Fahrt‘ (senkrecht), weil die Ausfahrt auf die freie Strecke führt (2.4.4).
  • Bei der Einfahrt nach B&W mit Ziel beim Sperrsignal S1 signalisieren 14P* / 14P ‘Kurze Fahrt‘ (Fahrbegriff 6, 5.2.6 / 5.2.8).
    Der Zwerg 1A zeigt dabei ‘Vorsicht‘ (schräg), weil bis zum Sperrsignal S1 kein weiterer Zwerg folgt (2.4.5).
  • Das Sperrsignal S1 (2.1.1) ist das Ziel einer Einfahrt. Es zeigt in diesem Fall ‘Halt‘.
    S1 hat einen dreieckigen Aufsatz. Dieser bedeutet, dass das Signal in dunkler Stellung keine Bedeutung hat (9.2.1).
  • Das Räumungssignal R1 (3.1.3) sollte bei einer bevorstehenden Ein- oder Ausfahrt auf ‘Rangieren verboten‘ geschalten werden. Dies signalisiert dann dass die Weichenstrassen der Ein-/Ausfahrgruppe (W2, W3, W4 bzw. W6 … W9) geräumt werden müssen. Nachdem dies überprüft wurde darf die Ein- oder
    Ausfahrt eingestellt werden. Dies sollte nur möglich sein, wenn R1 ‘Rangieren verboten‘ zeigt.
  • Das Räumungssignal R2 (3.1.3) sollte bei einer bevorstehenden Einfahrt auf ‘Rangieren verboten‘ geschalten werden. Dies zeigt an, dass nicht von der Industrie in die Übergabegruppe (einer Einfahrt entgegen) rangiert werden darf. Nachdem dies überprüft wurde, darf die Einfahrt eingestellt werden. Dies
    sollte nur möglich sein, wenn R2 ‘Rangieren verboten‘ zeigt.
    Es hat zusätzlich den Hinweispfeil (3.1.2), weil es auf der falschen (rechten) Seite des Gleises steht.
  • Damit frei rangiert werden kann, wenn W1 gerade steht und das Räumungssignal R1 ‘Rangieren gestattet‘ zeigt (3.1.3), sind in diesem Fall die Zwerge 2B und 2C dunkel geschaltet. Sie tragen daher auch den dreieckigen Aufsatz (9.2.1)

Neben den dargestellten Signalen, wären noch folgende Zusatzsignale interessant:

  • Pfeiftafeln (2.2.4), falls der Übergang bei der Haltestelle unbewacht ist, und zwar:
    – auf demselben Modul wie das Vorsignal 14R* (typischerweise an einem Fahrleitungsmast)
    – auf demselben Modul wie das Hauptsignal 14P, mit der Zusatzanschrift ‘Bei Durchfahrt‘.
    – zwischen Bahnsteigende und Übergang, mit der Zusatzanschrift ‘Bei Halt‘.
    oder
  • Kontrolllichter (2.2.2), falls Schranken oder Blinklichter vorhanden sind.
  • Kilometer- und Hektometertafeln (2.6.5) auf dem Streckengleis
  • Merktafeln H für Haltestelle (5.5.1).
  • Merktafel für Ansprechen der Zugsicherung (5.5.6)
    unter dem Vorsignal 14P*.
  • Stromabnehmersenksignale (7.1.2), entweder fest am Fahrleitungsmast, dort wo die Fahrleitung endet, oder auf der Weichenlaterne, wenn der Weg in ein Fahrleitungsloses Gleis führt.

Weiterführende Kommentare:

Wie gesagt – mein Ziel ist ein möglichst spannender Ablauf und die Möglichkeit, eine vollwertige Betriebsstelle zu haben – Ich habe ja auch den Haltepunkt auf den Modulen. Es soll ein grösseres Werk sein, was eine gewisse Wichtigkeit als Bahnkunde hat. Es soll für den Fremo-Kollegen spannend sein, mit seinem Güterzug oder seiner Übergabe unter dem Draht bei B&W reinzukommen. Inklusive der leuchtenden Signale nach SBB Vorbild und der Oberleitung nach SBB. Der Planer vom Arrangement hat so die maximale Freiheit, was “tolles” zu planen und Ich habe hoffentlich so ein schönes und erlebnisreiches Modul, worauf man sich freut.

Als Arbeitserleichterung für den Durchgangsbetrieb werde ich versuchen, irgendetwas mit einer Automatik (Alui) hinzubekommen, damit ich nicht jeden Zug, der vorbeifährt, von Hand durchwinken muss.

Stand Heute Abend ist der Rohbau der Module “in Sperrholz” fertig und kann mit provisorischen Weichenbefehlsgebern (Servotester) getestet werden. Weiterhin habe ich 2 Watti-Decoder fertig (ungetestet) und noch 7 Bausätze hier. Wenn alle fertig sind, sollte es möglich sein, die Wüst mit einem Elekdra (Fremo-Stw) Stellwerk zu betreiben. Inklusive Einbindung in den Fremo Block (via zwei Block2USB Boxen) und ZNServer (via LAN/WAN). Das Elekdra/Elui Bild habe ich fertig und im Moment bin ich daran, die Basis-Fahrstrassen und die Rangier-Fahrstrassen zu definieren. Eine Doku davon ist auch im entstehen… Elekdra und Elui ist etwas tricky.

Weiterhin habe ich die Möglichkeit, die Wattis mit Rocrail oder einer anderen Loconetfähigen Stellwerks Software zu verwenden – oder ich nutze einen Arduino mit Servo-Decoder. Also – bewegen kann ich es…

Die Bausätze für die Signale liegen parat und ich muss noch überlegen wo ich die Wattenscheider-Schächte einbaue.

Nachtrag 01.10.2015:

Nachdem ich den Bau der Wattenscheider-Decoder “verbockt” hatte, habe ich mir die Dinger von einem Fremo-Kollegen bauen lassen und ich muss meine Decoder-Leichen nun nochmal testen und prüfen, was da krumm gelaufen ist. Dafür habe ich nun endlich auch eine Stromversorgung für “Stand-Alone” Loconet und einen LocoBuffer USB zum Anschluss an den PC. Wenn ich nun noch das Anschlusskabel für die Wattenscheider-Decoder bekomme, dann kann ich mit dem Verkabeln und dem Anschliessen der Elektronik beginnen.

Der Decoder kann sowohl Servos als auch LED über PWM ansteuern. Dazu hat er mehrere Pin’s zur Verfügung.

Watti-Decoder-PINPADS

Um jetzt nicht Tage und Wochen damit zu Verbringen, rumzutesten und auszuprobieren, habe ich mir eine Anschlussmatrix erstellt.

Singal_2_Decoder_2_Elekdra-Matrix

Links sind die Signale mit ihren einzelnen Lampen zu sehen. Zum Beispiel das Signal “14P*” mit den Lampen G1, G2, Gr1 und Gr2. Daneben gibt es die Fahrbegriffe, und die zugehörigen Signalbilder die ein Signal mit seinen Lampen darstellen kann. Die Begriffe stehen oben und die Signal-Bilder sind mit den farbigen Flächen dargestellt.

Jede LED eines Singals also die G1, G2, Gr1 und Gr2 für das Signal “14P*” hat einen Decoder zugewiesen bekommen (W1) und auf dem Decoder ist der entsprechende Ausgang S1-S8 definiert worden. Für je ein Signal habe ich dann noch die Adresse für den Stellwerkskern in Elekdra definiert. In diesem Fall die 202.

Um die Signale in den Signalschächten demontierbar zu machen, werde ich die Signale und die Decoder Ausgänge pro Signal auf RJ-45 Buchsen legen und kann die so mit entsprechenden Kabeln verbinden und auch auf anderen Modulen in evtl. vorhandene Wattenscheider Schächten aufstellen.

Wenn das alles fertig verdrahtet und installiert ist, kann ich in Elekdra die Abhängigkeit der Signale und Signalbilder, Fahrstrassen und Weichen voneinander definieren um die entsprechenden Signalbilder hinzubekommen, die sich für die einzelnen Betriebszustände ergeben.

Nachtrag 01.01.2016:

Eigentlich wollte ich die Signale mit dem gleichen Decoder Typ ansteuern, mit dem ich auch die Servos ansteuere. Leider “weigert” sich der Decoder mit den Signalen zu funtkionieren. Ich kann leider keines der Signalbilder erstellen, das ich haben möchte. Also bin ich auf eine Alternative Lösung umgestiegen. Die Signale werden mit dem Loconet Schaltmodul 13410 von Uhlenbrock betrieben. Dazu in einem separaten Thread mehr.

Gruss,
Axel

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