DE – Decals erstellen

Decals kann man fertig kaufen oder selbst erstellen. Um Decals zu erstellen braucht man verschiedene Dinge:

  • Bilder (möglichst senkrecht) der Vorbildbeschriftung
  • Passende Massangaben, damit man die Beschriftung korrekt skalieren kann
  • Eine Software, die es erlaubt Vektorgrafiken (SVG) zu erstellen
  • Fonts, die das Vorbild auch als Schriftzeichen nutzt(e)
  • Informationen über die Farben des Vorbild
  • Decal-Folie (Transparent & Weiss)

Die grösste Herausforderung beim Decal drucken ist es, die Farben zu treffen und die Tatache, dass man WEISS als Farbe im Hobbybereich eigentlich nicht drucken kann. Es gibt zwar Weissen Toner für Laserdrucker, aber das ist ein Investment von mehreren Hundert Franken – also nichts, wass ich für mein Hobby bereit bin auszugeben. Wenn ich Weisse Schrift drucken will muss ich sozusagen alles drumherum drucken – nur eben das Weisse nicht. Ausserdem ist es schwer, helle Farben so zu drucken, dass sie deckend sind.

Warum ich Decals brauche kann man in meinem anderen Posting nachlesen!

Informationen über Farben

Das Vorbild, also DB, SBB, Rhb, FS, DR, DRG, SNCF und so weiter haben eine grosse Auswahl von Farben verwendet. Auf dem Computer steht aber nicht alles an Farben zur Verfügung. Das was wir am Monitor sehen, sind sog. RGB Farben – also Farben, die auf Rot, Grün und Blau aufbauen. Das Vorbild nutzt aber Pantone oder RAL als Farbraum/Farbsystem. Man muss die Farben also Übersetzen.

Viele der RAL Farben findet man auf der Wikipedia Seite hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Eisenbahnfarben

Damit man z.B. das Chromoxydgrün der DB – RAL 6020 – drucken kann, muss man es in RGB übersetzen. Dabei hilft folgende Webseite:

http://www.riemerdruck.de/ral-umrechnung-cmyk.html

Hier findet man für sehr viele der RAL Farbtöne die Übersetzung in die Farbsystem “Pantone”, “CMYK” und eben “RGB”. Und als Hexadezimalwert ist RAL 6020 annähernd RGB 394937.

Mit dieser Information kann man dann die Gestaltung der Beschriftung für z.B. eine Elok der DB – langsamer als 120km/h – in Angriff nehmen.

Software

Es gibt Open Source Software, die Vektorgrafiken bearbeiten bzw. erstellen kann. Das ist z.B. Inkscape (https://inkscape.org/de/) – Sie kostet nichts und ist qualitativ sehr hochwertig. Eine kommerzielle Alternative dazu ist Adobe Illustrator aus der Creative Cloud Suite – die ich verwende.

SVG ist das sogenannte Scalable Vector Graphic Format. Also die voll skalierbare Beschreibung einer Grafik. Dieses Format ermöglicht es, die Grafik auf die richtige Grösse in H0 oder welcher Spurweite auch immer zu skalieren, ohne dabei die Präzision zu verlieren. Für gestochen Scharfe Grafiken ein “Muss”.

Adobe Illustrator 2019 – Decals
Decal-Beispiele

Das Beispiel zeigt Decals für einen Roco K3 in Hellgrau der EP III (Wagenkasten & Rahmen) und meiner B&W Werkslok 2 – einer Lenz Köf II. Es fällt sofort auf, dass hier nicht Arial oder Times verwendet wurden sondern der Font “Alte DIN 1451 Mittelschrift” bzw. “Preussische VI 9”.

Schriften

Es ist ein wenig “tricky”, die richtigen Schriften zu finden. Entweder kann man im “Adobe Universum” suchen oder man kennt die Webseite von Peter Wiegel.

http://www.peter-wiegel.de/Preussische.html

Er stellt die Schrift (und auch andere) zur Verfügung und zwar als sog. True Type Fonts, die man unter Mac oder Windows einfach importieren kann.

Vorgehen

Bei der Erstellung von Decals ist es wichtig, dass man ein gutes Foto der Beschriftung hat, die man im Modell erstellen will. Das kann entweder ein Vorbildfoto sein oder ein Foto vom Modell. Idealerweise kennt man den Weissabgleich der Kamera und Fotografiert unter “definierten” Bedingungen. Meist ist das NICHT der Fall. Also muss man nachher beim Drucken mit einigen Probedrucken rechnen.

https://www.sk75works.co.uk/

Wieso man ein gutes und wenn möglich unverzerrtes Foto braucht, kann man an dem folgenden Bild gut sehen:

Decals nach Vorbild

Schaut man sich die Decals links und die beiden Fotots rechts (oben vom Model und unten vom Original) an, stellt man fest, dass im Font “PreussischeIV44Ausgabe3 Regular” die Zahlen sehr gut getroffen werden, aber die Buchstaben, wie z.B. das “R” oder das “D” nicht.

Hier muss man mit den verschiedenen Schriften herumprobieren und auch micht den Abständen und der Spreizung der Buchstaben.

Decals mit angepasster Schrift

Die Unterschiede sind klein, aber doch Bemerkbar!

Aufbringen der Decals

Vorbereiten der Fläche:

Die Fläche muss möglichst glatt und glänzend sein. Das Weathering kommt nachher. Bei mir ist es hochglänzender Lack von Revel.

Aufbringen:

Für das Aufbringen verwende ich:

  • Skalpell bzw. feine Schere
  • Klebeband (Ausrichtung)
  • Wasser
  • Zahnstocher
  • Pinsel (Weich)
  • Pinzette
  • Wattetupfer
  • Microscale Decalset (Weichmacher)
  • Haarfön

Die Decals werden so fein wie möglich bzw. sinnvoll ausgeschnitten.

Fortsetzung folgt…

LG,

Axel

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